Wie sieht der Elbseitenarm drei Jahre nach Baufertigstellung aus?
Nachdem die Baustelle im Dezember 2014 abgeschlossen wurde, hat uns das schöne Herbstwetter Mitte Oktober zu einem Wochenendspaziergang nach draußen gelockt.
Wir waren neugierig – drei Jahre später – was ist alles passiert?
… und es ist außerordentlich viel passiert!!!
Auf den Uferböschungen entwickelt sich ein stabiler Gehölzsaum, die Uferbereiche sind mit unterschiedlichsten Hochstauden gesäumt. Wenn man nicht weiß, dass hier vor drei Jahren nach Abschluss der Bauarbeiten noch nichts Grünes zu sehen war, ist es beeindruckend, was die Natur in der vergleichsweise kurzen Zeit geschaffen hat. Von vier verschiedenen Blickpunkten aus zeigen die Fotos die Entwicklung des Elbseitenarms in Dresden-Zschieren.
Blickpunkt 1 – Der Mündungsbereich
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- Ausgangszustand 2013 vor Beginn der Arbeiten. An dieser Stelle wird der Elbseitenarm in die Elbe münden.
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- Dezember 2014. Die Mündung des Elbseitenarms in die Elbe im Zustand nach Baufertigstellung des Elbseitenarms.
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- Oktober 2017, Entwicklung drei Jahre nach Baufertigstellung. Mündung des Elbseitenarms in die Elbe
Blickpunkt 2 – Blick über den Elbseitenarm von der Mündung aus
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- Zustand vor Baubeginn 2013. Die grüne Wiesenfläche markiert den zukünftigen Elbseitenarm. Links im Bild vor den Gehölzen soll der Elbseitenarm an die Elbe angeschlossen werden und dann rechts des Gehölzsaumes mittig im Bild durch die Grünfläche laufen. Die vorhandenen Gehölze werden zukünftig am Ufer stehen.
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- Kurz vor Baufertigstellung im Herbst 2014. Die Ufersicherungen aus Steinschüttung mit Buschlagen und austriebfähigen Baumbuhnen im Mündungsbereich sind fertig gestellt. Es erfolgen noch Restarbeiten wie die Rekultivierung der bauzeitlich genutzten Flächen.
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- Drei Jahre später - Entwicklungsstand im Oktober 2017. Die Buschlagen und austriebsfähigen Baumbuhnen entwickeln sich zu einem Ufergehölzsaum.
Blickpunkt 3 – Blick vom Elberadweg in Fließrichtung
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- Zustand vor Baubeginn 2013. Der Elbseitenarm wird vor dem Gehölzsaum rechts im Bild verlaufen sodass die schon vorhandenen Gehölze als Ufergehölze dienen. Die Kopfweiden links im Bild werden gepflegt und das Material bei den zukünftigen Ufersicherungen eingebaut.
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- Zustand nach Fertigstellung der groben Erdarbeiten 2014. Teilweise sind schon Ufersicherungen eingebracht. Im Vordergrund sind Raubäume am Ufer zu sehen, die zum einen das Ufer vor Erosion schützen bis die neu eingebauten Gehölze die Böschungen ausreichend durchwurzelt haben. Zum anderen stellen die im Wasser liegenden Nadelbäume tolle Unterstellmöglichkeiten für Fische dar. Die Planung bzw. Entwicklung derartiger Strukturen ist erforderlich, um die Besiedlung des Elbseitenarms zu fördern.
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- Hochwasser im Januar 2015 mit bordvollem Einstau. Trotz Überstau der eingebauten austriebfähigen Pflanzenteile, Weidensteckhölzer und Buschlagen erfolgte im Frühjahr ein dichter Austrieb, aus dem sich der heutige Ufergehölzsaum entwickelte.
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- Oktober 2017. Drei Jahre nach Baufertigstellung – der Ufergehölzsaum aus Bäumen und Sträuchern entwickelt sich gut und sorgt zunehmend für Beschattung des Gewässers. Dies ist vor allem im Sommer wichtig um eine zu starke Erwärmung zu verhindern und somit die Artenvielfalt im Gewässer zu erhalten.
Blickpunkt 4 – Blick vom Elberadweg entgegen der Fließrichtung
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- Zustand vor Baubeginn 2013. Die Flächen sind als Ruderalflur mit verschiedenen Hochstauden bestanden.
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- 2014 - Der Elbseitenarm wird ausgehoben. Die Kubaturen sind schon deutlich zu erkennen. Die Pappel in der Bildmitte wird erhalten und schmückt zukünftig die entstehende Insel.
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- 2014 - Während der Erdarbeiten. Noch ist der Elbseitenarm nicht mit der Elbe verbunden.
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- Zustand im ersten Frühjahr nach Fertigstellung der Profilierung, Mai 2014. Die Pappel auf der Insel sieht fast schon malerisch aus.
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- Oktober 2017. Der Standpunkt ist der Gleiche, aber wo ist die Insel geblieben? Vom Elberadweg aus ist die Insel kaum noch zu sehen. Drei Jahre nach Baufertigstellung wird sie von den neuen Ufergehölzen verdeckt – Es haben sich wertvolle Ufer- und Sohlhabitate gebildet. Die Insel und die naturnahen Uferstrukturen stellen einen Rückzugsraum für Flora und Fauna dar.
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- Steigt man bei niedrigem Wasserstand die Uferböschung hinab, eröffnet sich dem aufmerksamen Spaziergänger ein wirklich herrlicher Blick über den Elbseitenarm und die verborgene Insel (2018).
Teamleiter bei
Stowasserplan mit umfangreicher Erfahrung im naturnahen Wasserbau mit ingenieurbiologischen Bauweisen. Innerhalb der letzten 10 Jahre war Herr Scholze an der Umsetzung und Bauüberwachung zahlreicher Renaturierungsprojekte beteiligt.
Viele Grüße an das tatkräftige Team!
Beim Betrachten der Fotos fühle ich mich an die sehr gute Zusammenarbeit mit Herrn Scholze an der Dahlemündung in die Elbe bei Mühlberg erinnert.
Auch dort sind die geplanten Ufernivellierungen und – gestaltungen naturnah entwickelt
worden und trotzten erfolgreich dem 2013- er Hochwasser.
Weiter so!
Schönes Wochenende wünscht S. Garack
Hallo Frau Garack,
vielen Dank für das positive Feedback!
Es freut mich zu hören, dass sich auch die Pflanzungen an der Dahle gut entwickelt haben und trotz Biber, der uns damals sogar den Vermessungspflock angeknabbert hat, sich ein Gehölzsaum entwickelt hat.
Viele Grüße nach Leipzig und auch Ihnen gutes Gelingen bei Ihren Projekten!