GEWÄSSERBLOG
von Dr.-Ing. Andreas Stowasser
Renaturierung Pleißenbach in Chemnitz-Altendorf
Letzte Woche war ich mal wieder auf unserer Baustelle am Pleißenbach in Chemnitz. In Verbindung mit der Anlage des Pleißenbachparkes im Chemnitzer Stadtteil Altendorf dürfen wir dort im Auftrag der Stadt Chemnitz den ehemals komplett befestigten und begradigten Bach wieder in ein lebendiges Gewässer umbauen. Zum Jahr 2025, in welchem Chemnitz Kulturhauptstadt Europas sein wird, lässt sich der Pleißenbach wieder erleben, bereichert das Wohnumfeld und dient der Naherholung! Durch die Anlage gewässertypischer Abflussprofile wird auch der Hochwasserschutz entlang des Pleißenbachs mitten in Chemnitz verbessert. Aus dem ehemaligen Gleisareal wird eine vielseitige Parkanlage, geplant vom Landschaftsarchitekturbüro Station C23 aus Leipzig. Die Projekt- und Bauleitung für die naturnahe Umgestaltung des Pleißenbachs hat Josefin Mewes von der Stowasserplan GmbH & Co. KG wahrgenommen. Wir dürfen uns schon auf Ihren Vortrag dazu am 05.12.2024 auf den 21. Sächsischen Gewässertagen der Sächsischen Landesstiftung Natur und Umwelt freuen!
Lebendige Ufer – Bauseminar in Grimma
Unser letztes Bauseminar Mitte November zur praktischen Anwendung ingenieurbiologischer Bauweisen im Rahmen des BUND Projekts „Lebendige Ufer“ war wieder ein voller Erfolg. Dank der motivierten und tatkräftigen Teilnehmer konnte trotz Novemberwetter wie geplant ein 150 m langer Abschnitt des Mutzschener Wassers bei Grimma naturnah aufgewertet werden. Die Seminarleitung erfolgte in bewährter Weise durch Katrin Dachsel von der Stowasserplan GmbH & Co. KG mit Unterstützung des BUND Landesverband Sachsen e.V. und der Stadt Grimma.
Entwicklungspflege von Gehölzen: Grundstein einer nachhaltigen Bestandsentwicklung
… der farbenfrohe Herbst ist vorüber und die Bäume haben ihr Laub komplett verloren. Zwischen 01.10. und 28.02. können Sie wieder Schnittmaßnahmen an Gehölzen durchführen. Hier sind unsere Empfehlungen für die Pflege neu angelegter ingenieurbiologischer Bauweisen. Damit sind sie gewappnet für die unvermeidliche Frage der Anwohner: „Jetzt ist es fertig und was passiert nun?“
So funktioniert fließende Retention!
„Wir müssen den Flüssen wieder mehr Raum geben“! Das ist eine Phrase, die man nach jedem Hochwasser hört. Und was passiert tatsächlich? Wenig. Mangelnde Flächenverfügbarkeit bzw. die geringe Bereitschaft, Flächen für die Gewässer bereit zu stellen, ist das Hemmnis Nr. 1 bei der Renaturierung von Fließgewässern und der Revitalisierung von Auen. Warum ist das so? Weil wir die „Geschichte“ dazu falsch erzählen: Als Geschichte von Verlust, Konflikten und Vergangenheit. Wie wäre es, wenn wir Gewässerrenaturierung als Geschichte über Gewinne, Chancen und Zukunft erzählen würden? Denn darum geht es: ein naturnaher Bach oder Fluss ist eine Erfolgsgeschichte für den Hochwasserschutz, die Artenvielfalt, das Klima usw.. Absolut zeitgemäß, sinnvoll, notwendig, vernünftig und zum Wohle aller. Die guten Argumente dafür sind alle bekannt. Wenn es aber um die konkrete Flächenbereitstellung und Projektumsetzung geht, dominieren leider oft die Kritiker, Nörgler und Ängstlichen den Diskurs – wie so oft.
Neue Förderrichtlinie zu Gewässer und Hochwasserschutz – FRL GH/2024 in Kraft getreten
Der Freistaat Sachsen weitet die Förderung des Gewässer- und Hochwasserschutzes deutlich aus. Dazu wurde am 19. September 2024, die vom sächsischen Kabinett verabschiedete und vom zuständigen Staatsminister unterzeichnete neue Förderrichtlinie Gewässer/Hochwasserschutz (FRL GH/2024) im Sächsischen Amtsblatt, veröffentlicht. Sie trat am Tag nach der Verkündung in Kraft.
Eindrücke von der dynamischen naturnahen Mulde
Wer einmal einen dynamischen Fluss mitten in Deutschland erleben will…
sollte sich die Vereinigte Mulde in Sachsen anschauen.
Renaturierung der Fluss- und Auenlandschaft bei Bautzen
„Schnell und schlampig“ ist die beste Devise, um wirklich naturnahe Strukturen zu schaffen. Gemäß diesem Motto, mit einer fachlich versierten Bauleitung und unter Zuhilfenahme ingenieurbiologischer Bauweisen wurden wertvolle Gewässerstrukturen bei der Auenrenaturierung des Hoyerswerdaer Schwarzwassers zwischen Pritzschwitz und Dreikretscham initiiert. In unserem ersten Blogbeitrag zum Projekt können Sie sich einen Eindruck unmittelbar nach Baufertigstellung der Maßnahme verschaffen. Nun ein Jahr später kann man im sorbischen MDR-Magazin Wuhladko ab Minute 13:07 bis 19:46 bereits erstaunliche Entwicklungsfortschritte entdecken.
Gewässerrenaturierung schafft Lebensräume – auch für Menschen!
Habitatvielfalt, Biodiversität – Umsetzung der EG-WRRL – alles Schlagworte, die man mit Gewässerrenaturierung in Verbindung bringt. Mindestens genauso wichtig ist dabei: Mit Gewässerrenaturierung schafft man Lebensräume und Erholungsmöglichkeiten für die Menschen!
Erfolge des Agroforst-Projekts in Peickwitz
Unter dem Titel: „Was bringt es, Bäume auf den Acker zu pflanzen?“ veröffentlichte rbb24 Brandenburg aktuell am 18.06.2024 einen Beitrag zu Agroforstwirtschaft in der Landwirtschaft. Wie die Bilanz des Landwirts und Agroforstpionieres Thomas Domin im von Trockenheit gestressten Brandenburg aussieht, erfahren Sie im verlinkten Beitrag.
Agroforstsysteme an Fließgewässern – Auf der AGRA 2024 und in Fachzeitschriften
Agroforstsystem sind in aller Munde und das Interesse steigt stetig. Nach der Veröffentlichung eines Fachbeitrages in der Zeitschrift – WasserWirtschaft – ist nun auch ein Beitrag im Bereich Landschaftsplanung erschienen. Unter dem Titel „Erprobung eines Mehrnutzungskonzeptes in Sachsen“ wurde über die kooperative Gewässerrenaturierung als Teil einer nachhaltigen Kulturlandschaftsentwicklung in der Zeitschrift – Naturschutz und Landschaftsplanung – berichtet. Der Artikel zeigt die Möglichkeiten der Mehrfachnutzung der Flächen am Gewässer und der aus den genutzten Agroforstsystemen resultierenden Werte für die ländliche Entwicklung. Entstanden ist der Beitrag aus der Zusammenarbeit zwischen dem Institut für Stoffstrommanagement IfaS, dem Sächsischen Staatsministerium für Energie, Klimaschutz, Umwelt und Landwirtschaft sowie der Stowasserplan GmbH & Co. KG in den gemeinsamen Projekten WERTvoll und ElmaR I bis ElmaR III.