Beim „Jahrhunderthochwasser“ 2002 kam es am Lungwitzbach zu massiven Schäden. Der ursprünglich vollständig ausgebaute Gewässerverlauf hat sich in weiten Teilen seiner noch aus Zeiten des Reichsarbeitsdienstes stammenden Uferbefestigung entledigt und zwischen St. Egidien und Niederlungwitz teilweise eine Sekundäraue ausgebildet.
Diese Flächen wurden seit August 2002 dem Lungwitzbach überlassen und durch den Freistaat Sachsen erworben. Inzwischen haben sich von Natur aus Weiden und andere standortgerechte Gehölze angesiedelt. Wo dem Lungwitzbach nun mehr Fläche als früher zur Verfügung steht, wird heute das Wasser gebremst und kann sich ausbreiten. Beim aktuellen Hochwasser sind daher keine Schäden zu erwarten. Die vorausschauende Flächensicherung hat sich also nicht nur hinsichtlich mehr Naturnähe am Lungwitzbach, sondern auch für die Reduzierung von Hochwasserschäden und -gefahren ausgezahlt. Folgendes Video zeigt die seit 2002 entstandene naturnahe Sekundäraue bei Hochwasser am 01.06.2013, Abfluss ca. 60 m³/s.
Zum Schutz der Ortslage Niederlungwitz vor Sedimenteinträgen wurden 2006 eine Sedimentfalle oberhalb des Ortes gebaut. Dort wird Treibgut und Geschiebe zurückgehalten und damit die Ortslage entlastet.
Die Ufer der Sedimentfalle, zu der auch eine ca. 150 m lange Sohlgleite gehört, wurden mittels ingenieurbiologischer Bauweisen naturnah gesichert und haben sich bei dem aktuellen Hochwasser 2013 bisher bestens bewährt. Die aus den lebenden Bauweisen begrünte Steinschüttung mit Buschlagen, begrünter Blockwurf und Lebendfaschinen aufgewachsenen Gehölze haben die Ufer in den letzten sieben Jahren seit Baufertigstellung die Böschungen intensiv durchwurzelt und befestigt. Einen Eindruck von den Kräften, die auf die naturnahen Ufersicherungen wirken, vermittelt folgendes Video.
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Es blutet einem das Herz, wenn man sich die jährlichen Hochwasserschäden ansieht. Ich glaube nicht, dass wirklich alle Möglichkeiten eines effektiven Hochwasserschutzes ausgeschöpft werden. Da könnte bestimmt mehr getan werden. Viel mehr …