Mehrere Starkregenereignisse im Mai und Juni 2024 haben Colditz schwer getroffen: Überflutete Keller, beschädigte Straßen und Felder, auf denen wild abfließendes Wasser meterweit Schlamm abgelagert hat. Besonders betroffen war der Ortsteil Hohnbach. Solche Ereignisse werden im Zuge des Klimawandels häufiger – und genau deshalb braucht es vorausschauende Planung.
Pünktlich zum Internationalen Kindertag am 01.06.2025 wurde die größte Interventionsfläche der Kulturhauptstadt Europas Chemnitz 2025 eröffnet: der Stadtteilpark am Pleißenbach. Die Idee zur Umgestaltung des Geländes des jahrzehntelang stillgelegten Güterbahnhofs der Deutschen Bahn im Stadtteil Altendorf geht bis ins Jahr 2014 zurück.
„Wir müssen den Flüssen wieder mehr Raum geben“! Das ist eine Phrase, die man nach jedem Hochwasser hört. Und was passiert tatsächlich? Wenig. Mangelnde Flächenverfügbarkeit bzw. die geringe Bereitschaft, Flächen für die Gewässer bereit zu stellen, ist das Hemmnis Nr. 1 bei der Renaturierung von Fließgewässern und der Revitalisierung von Auen. Warum ist das so? Weil wir die „Geschichte“ dazu falsch erzählen: Als Geschichte von Verlust, Konflikten und Vergangenheit. Wie wäre es, wenn wir Gewässerrenaturierung als Geschichte über Gewinne, Chancen und Zukunft erzählen würden? Denn darum geht es: ein naturnaher Bach oder Fluss ist eine Erfolgsgeschichte für den Hochwasserschutz, die Artenvielfalt, das Klima usw.. Absolut zeitgemäß, sinnvoll, notwendig, vernünftig und zum Wohle aller. Die guten Argumente dafür sind alle bekannt. Wenn es aber um die konkrete Flächenbereitstellung und Projektumsetzung geht, dominieren leider oft die Kritiker, Nörgler und Ängstlichen den Diskurs – wie so oft.
In der LexiTV-Sendung „Deiche, Mauern, Talsperren – Schutz gegen die Flut“ am 11.08.2017 gab es einen interessanten Beitrag zum Thema „Hochwasserforschung an der TU Dresden“. Herr Dr. Stowasser wurde von Charlotte Radziwill an einem naturnah umgestalteten Abschnitt der Großen Mittweida in Schwarzenberg zum Thema Ufersicherung mit Pflanzen interviewt.
Nach Wasserhaushaltsgesetz § 6 (2) WHG sollen „nicht naturnah ausgebaute natürliche Gewässer wieder in einen naturnahen Zustand zurückgeführt werden“. Im Zuge des Baus der Großwohnsiedlung Gorbitz wurde der Weidigtbach größtenteils verrohrt bzw. naturfern ausgebaut. Seit 1999 wurden im Auftrag des Umweltamts der Landeshauptstadt Dresden verschiedene Abschnitte des Weidigtbachs renaturiert. Als einer der letzten großen Herausforderungen auf dem Wege zu einem naturnäheren Weidigtbach galt die sogenannte „Große Verrohrung des Weidigtbachs“ in Dresden Gorbitz zwischen Schlehenstraße und Melissenweg.